STEINSKULPTURENMUSEUM STEINSKULPTURENPARK BAD MÜNSTER AM STEIN
In unserer Sommerausstellung STEINBILDER – WASSERBILDER zeigten wir 2024 Werke von Martina Benz, Milena Naef, Klaus Dauven, Christoph Wilmsen-Wiegmann, Kubach & Kropp und Kubach-Wilmsen.
Im Außenbereich des Museums waren großformatige Skulpturen und Installationen zum Thema STEINBILDER–WASSERBILDER zu sehen. Beides scheint ein Gegensatz zu sein: der harte, feste, unbewegliche Stein und das weiche flüssige flüchtige Wasser, aber tatsächlich liegt beides nah beieinander in dieser Ausstellung.
Unser Museum ist derzeit in "Winterpause" und für die Öffentlichkeit bis Ostersamstag 2025 geschlossen.
Für interessierte Besucher und Gruppen besteht die Möglichkeit, das Museum im Rahmen einer Privatführung zu besuchen. Bitte wenden Sie sich an Livia Kubach, Tel. 0160/158 158 5
info@fondation-kubach-wilmsen.de
KLAUS DAUVEN
Abgetaucht 2024
Patina, Algen, Wasser
Klaus Dauven ist Zeichner und er arbeitet, indem er etwas wegnimmt: Das kann Patina auf verschmutzten Betonwänden sein oder, wie hier im Wasserbecken des Steinskulpturenmuseums, die Algen, die sich im Laufe der Zeit auf dem Grund des Bassins gebildet haben. Durch den Kontrast zwischen sauberen und noch verschmutzten Partien entsteht das Motiv, ein Schwarm von Koi-Karpfen, die der Künstler mit Schablonen und Hochdruckreiniger aus der Patina „reinigt“.
MARTINA BENZ
Fließende Überwindung 2024
Graue Granitpflastersteine, 270 x 250 x 220 cm
Die Bildhauerin Martina Benz zeigt tanzende Steine, die sich vergleichbar einem Wasserfall oder einzelnen Wasserstrahlen vor der Betonmauer bewegen und sie überwinden. Der Betrachter kann diese „bewegten Steinlinien“ wahlweise als fallend oder aufsteigend deuten.
„Wenn Steine tanzen könnten, würden sie ihre Gewichtigkeit verlieren, ihre Kristalle einmal
Luft holen, davon träumen, sich im Schwung unterfassen, Kreisbahnen umeinander legen
wie im Weltenraum.Felsenfestes und Sorgenschwereres verwickelt sich und verliert seine Bodenhaftung, lässt kaum zu Hebendes sich zum Himmel strecken.“
MILENA NAEF
Fleeting Parts Plate 160209, 2016 Cristallina Marmor und Körper, 102 x 58 x 2 cm
Die Fotografien der Fleeting Parts-Serie von Milena Naef fangen den faszinierenden Moment ein, in dem Körper und Marmor zu einer Form verschmelzen. Die beiden Elemente – Körper und Stein – bilden vereinte Objekte in starkem Kontrast zueinander. Körperteile werden dabei abstrahiert und scheinen Teil des Materials selbst zu werden, wodurch die Grenze zwischen Subjekt und Objekt verwischt wird.
CHRISTOPH WILMSEN-WIEGMANN
Bewegung 2024
Marmor aus Griechenland, 220 x 27 x 18 cm
Der Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann fängt in seinen Steinstelen unterschiedliche Wellenbewegungen ein. Rhythmisch wiederkehrende „Steinwellen“ ziehen sich über die Oberflächen seiner Skulpturen, als hätte das Wasser selbst den Stein geformt.
„Der Stein verkörpert Festigkeit und Dauer.
Er vertritt das Erste und Älteste,
er setzt den Anfang der Schöpfung.
Den unbearbeiteten Stein aus seinem natürlichen Zusammenhang herauslösen, ihn meditieren, phantasieren, bearbeiten, deuten
und der Landschaft zurückschenken.“
KUBACH-WILMSEN
Steinkokon Verde Marinace 2015/17
Grüner Granit aus Brasilien,
320 x 100 x 180 cm
Der ovale Steinkokon heißt nach dem brasilianischen Steinbruch, aus dem er stammt, Verde Marinace „grünes Flussbett der Steine“.
KUBACH & KROPP
Steintropfen 2024
Blauer Quarz aus Brasilien, 120 x 100 x 50 cm
Das Bildhauerpaar Livia Kubach und Michael Kropp zeigt einen großen blauen Tropfen aus brasilianischem Quarz. Dieser Steintropfen liegt als Symbol für Wasser auf einem dunklen rauen Steinblock – wie eine von der Sonne angetaute, zu ewigem Eis gefrorene Wasserlinse, die der Trockenheit widersteht. Für die Künstler ist der Steintropfen ein Symbol der Unvergänglichkeit und Wandelbarkeit von Wasser. Aber auch ein Statement zum Klimawandel, der uns alle gerade zum Thema Wasser wachrütteln möchte.
Steinskulpturenmuseum
Fondation Kubach-Wilmsen
Heilquelle
D-55583 Bad Kreuznach
Stadtteil Bad Münster am Stein- Ebernburg
Tel. 0160/158 158 5
(Livia Kubach)
info@fondation-kubach-wilmsen.de
Samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr
(bis zum 20. Oktober 2024)
Erwachsene: € 5,00
Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre): € 3,00
Kinder unter 6 Jahren: freier Eintritt
Öffentliche Führung: € 5,00
Familienticket: € 10,00
Gruppenführung (mit Voranmeldung):
€ 50,00 pro Gruppe zzgl. Eintritt
€ 5,00 pro Person
An allen Sonntagen und an Feiertagen bieten wir um 15 Uhr eine öffentliche Führung an (ohne Anmeldung, Kosten: € 5,00 Eintritt plus € 5,00 p.P. für die Führung)
Gruppenführungen sind während oder auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich und kosten 50 € pro Gruppe zuzüglich Eintritt
5 € pro Person.
Bitte melden Sie Ihre Gruppe an bei:
Livia Kubach, Tel. 0160/158 158 5
info@fondation-kubach-wilmsen.de
Auch spontane und kurzfristige Führungen durch das Museum oder die Bildhauerateliers sind möglich und kosten 50 € für 30 Minuten für eine "Akut-Führung", zuzüglich Eintritt 5 € pro Person.
Tel. 0160 158 158 5 (Livia Kubach)
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum befindet sich das Atelier und der Skulpturengarten des Künstlerpaares Kubach & Kropp.
Weitere Infos:
Bitte benutzen Sie den Museumsparkplatz (Richtung Golfclub Nahetal) oder die öffentlichen Parkplätze entlang der Königsgartenstraße.
N 49° 48' 20"
O 7° 49' 40"
Den Skulpturenpark erreichen Sie vom Bahnhof Bad Kreuznach oder Bad Münster am Stein mit der Buslinie 201 alle 30 Minuten bis zur Haltestelle „Ebernburg Schule“ und von dort 10-15 Minuten Fußweg durch die Herrengartenstraße. Fahrpläne finden Sie unter www.rnn.info
Für das Steinskulpturenmuseum konnten die Bildhauer Anna und Wolfgang Kubach-Wilmsen den weltbekannten Architekten Tadao Ando aus Osaka, Japan, gewinnen. Das 2010 eröffnete Gebäude ist das einzige zeitgenössische Steinskulpturenmuseum der Welt. In der Weinlandschaft des Nahetals mit Blick auf den Rotenfelsen, die Ebernburg, Norheim und den Rheingrafenstein hat es seinen Platz gefunden. Tadao Andos Entwurf für das Museumsgebäude baut auf einer historischen Fachwerkscheune aus dem 18.Jahrhundert auf und umgibt sie mit zwei Museumshöfen.
Die Stiftung von 65 Steinskulpturen der Stein-bildhauer Anna Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach bilden den Grundstein des Museums-projektes. 1998 gründeten sie die Fondation Kubach-Wilmsen als gemeinnützige Stiftung zur Realisierung dieses Projekts und stellten rund 15.000 Quadratmeter Gelände für den Skulpturenpark zur Verfügung.
Nach dem Tod von Wolfgang Kubach (2007) und Anna Kubach-Wilmsen (2021) wurde der Stiftungszweck der Fondation Kubach-Wilmsen ergänzt um das Werk des Künstlerpaars Livia Kubach & Michael Kropp.
Anna Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach arbeiteten seit 1968 als Steinbildhauer zusammen. Sie haben Großskulpturen im In- und Ausland realisiert und an vielen internationalen Stein-bildhauer-Symposien teilgenommen. Ihre Werke wurden international in zahlreichen Ausstellungen von Japan bis USA gezeigt.
Das künstlerische Gesamtwerk der Bildhauer Kubach-Wilmsen ist eine nunmehr 50-jährige Hommage an die Materie Stein als natürlich gewachsene Architektur des Erdplaneten. Ihr Oeuvre befasst sich bis heute ausschließlich mit dem Stein als Archetypus, und sie begreifen ihn
als Relikt einer millionenjährigen Entstehungs-geschichte der Erde.
Das Werk Steinbibliothek 2007/2009 von Anna Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach ist auf der oberen Etage des Museums zu sehen: 150 Steinbücher aus allen Kontinenten.
Livia Kubach und Michael Kropp zeigen derzeit im Museum und im Skulpturenpark eine kleine Retrospektive ihrer Skulpturen, darunter die Säuleninsel, den Stein für die Stille und die Klanginseln. Auch die Augensteine und neue Arbeiten aus der Serie Ein Stein im Anderen sowie Skulpturen aus der Serie Paarsteine sind zu sehen.
Weitere Infos:
Das Steinskulpturenmuseum wurde vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz als "Museum des Monats Juli 2024" ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt die Arbeit kleiner und mittlerer Museen in Rheinland-Pfalz und es erfüllt uns mit viel Stolz und Freude, diese Würdigung zu erfahren. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde durch Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck.
Das Kulturministerium wird bei der Auswahl der Auszeichnungen unterstützt vom Museumsverband Rheinland-Pfalz. Dort finden Sie auch die bisherigen Museen des Monats, einen ausführlichen Artikel über uns und unsere Arbeit sowie eine Fülle von Informationen zu lohnenswerten Ausstellungen. Schauen Sie doch mal vorbei!